Manchmal braucht es etwas (Über-)Mut, denn uns war klar: Ein Projekt mit Solisten und Orchester würde nicht nur eine musikalische, sondern auch eine finanzielle Herausforderung sein. Trotzdem stimmten wir bei der letzten Generalversammlung im Jänner mit großer Mehrheit für die Spatzenmesse.
Mozart war 20 Jahre alt, als er diese "Missa brevis et solemnis" schrieb. Sie ist relativ kurz und in kleinerer Besetzung gestaltet aber mit Trompeten und Pauken dennoch sehr feierlich. Wahrscheinlich war sie am Ostersonntag des Jahres 1776 im Salzburger Dom zum ersten Mal zu hören. Die Violinstellen im Hosanna des Sanctus und des Benedictus - Pleni sunt coeli, Hosanna in excelsis - erinnern tatsächlich an zwitschernde und tschilpende Spatzen.
Die Pfarre St. Josef zu Margareten wollte den Mai/Juni-Geburtstagskindern ihrer Gemeinde dieses musikalische Highlight zum Geschenk machen. Sie unterstützte uns daher stimmlich mit einer Sopranistin und einem Tenor. Auch erhielten wir vom Pfarrverband Margareten (Pfarre St. Josef zu Margareten und Pfarre Auferstehung Christi) eine Spende.
Die Proben waren gut verlaufen, teilweise in recht angenehmer Abwechslung mit den Wienerliedern, die wir für unseren Auftritt bei Singen im Garten vorbereiteten. Zusätzlich studierten wir auch noch zwei Lieder für die Messe ein - zum Eingang Singt dem Herrn ein neues Lied, zum Ausgang Nun danket alle Gott.
Schon am Samstag, dem Vortag der Aufführung, bei der Generalprobe spürten wir, wie wunderbar sich unser Chorgesang mit den Instrumenten und Solo-Stimmen in der tollen Akustik der Kirche zu einem großen Ganzen zusammenfügte. Neben dem Staunen konzentrierten wir uns auf unsere Einsätze :)
Im feierlichen Rahmen der Hl. Messe genossen wir dann die Früchte unserer intensiven Probenarbeit. Es war schön und erhebend mit den jungen Musikerinnen und Musikern gemeinsam dieses Werk zum Klingen zu bringen! Das Hörerlebnis unten im Kirchenschiff wurde uns als sehr beeindruckend geschildert.
Hier kannst Du dir alle Beiträge des Louis Braille Chors zur Sonntagsmesse anhören:
Anschließend waren wir zum Pfarrcafé eingeladen, wo wir richtig verwöhnt wurden. Nicht nur Kaffee und Kuchen, auch Brötchen und Sekt wurden kredenzt und es ließ sich dort fein plaudern.