Anlässlich des Festkonzerts "100 Jahre Chortradition blinder Menschen in Wien" des Louis Braille Chors am 4. Mai 2019 hat Prof. Erich Schmid einen Überblick über die letzten 100 Jahre gegeben. Die Obmann Stellvertreterin des LBCs, Ernestine Pirringer, hat einige interessante Fakten und Details aus unserer Geschichte für diese Rede zusammengetragen. Weil 100 Jahre eine ziemlich lange Zeit sind und auch viel passiert ist, hat Herr Prof. Schmid seinen Vortrag in drei Kapitel unterteilt.
Hier kannst Du Dir Prof. Schmids Festvortrag in drei Teilen anhören:
Sängerbund der Blinden (1919-1997)
Josef Labor Chor (1997 - 2012)
Louis Braille Chor (ab 2012)
Schon vor dem Ersten Weltkrieg gab es Bestrebungen eine Sängergemeinschaft für Blinde zu gründen. Am 16. November 1919 war es dann endlich soweit. 1920 wurde der Sängerbund der Blinden auch als Verein amtlich bestätigt. Was zunächst eine reine „Männergesellschaft“ von 16 Sängern war, wurde 1924 zu einem 4-stimmigen gemischten Chor erweitert. Dieser erreichte auch durch die starke weibliche Unterstützung schnell hohe musikalische Qualität und trat zum Beispiel 1927 im kleinen Musikvereinssaal auf. Ab 1930 fand dort jährlich ein Konzert des Sängerbundes statt. Am 20. Juli 1935 war der Chor sogar zum ersten Mal im neuen Medium Radio zu hören. Die Radio Verkehrs AG (RAVAG) hatte ihn eingeladen, im Wiener Ronacher an einer Live-Sendung teilzunehmen!
Seit damals bis heute wurde und wird im Rahmen des Blindenverbandes durchgehend mit Engagement und Freude gesungen und wir als Louis Braille Chor sind stolz darauf, Teil dieser langen musikalischen Tradition zu sein!
Der Sängerbund der Blinden, tritt 1929 in Salzburg schon als gemischter Chor auf!